Der Alltag. Selbst nach 30 Jahren macht mir der Alltag immer noch Spaß. Besonders meine Keller-Geschichte: Immer sind wir allein in den Keller im Nachbargebäude gegangen. Einmal habe ich einen Teilnehmer mitgenommen. Es hat ihm Spaß gemacht und er war total begeistert und so habe ich auch den Kellergang plötzlich ganz anders wieder wahrgenommen. Unseren Bewohnern und Teilnehmern macht es Spaß, die Alltagssachen mitzumachen. Man macht oft die Sachen allein, holt alles her, richtet alles schön hin und dann malt man oder bietet ein Angebot an. Aber die Alltagssachen, da jemand mitzunehmen und alles zwar etwas langsamer machen, aber es ist für beide Seiten schön.

Ich kann mir hier z.B. in der Pflege mehr Zeit nehmen und z.B. beim Händewaschen das Wasser einfach fühlen lassen. Die Unterstützung: Bei allem, was ich machen wollte, mit den Bewohnern habe ich nie ein Nein gehört.

Am Kreisputzete teilgenommen und das hat richtig Spaß gemacht: Teilnehmer haben an einer öffentlichen Sache mitgewirkt. Die Sache an sich ist eine gute Idee, aber das Wetter war miserabel. Wir haben im Sturm den Müll eingesammelt. War dadurch aber ein Sinn-Erlebnis für alle. Auch die Bewohner hat dies anders berührt. Und sie haben es dadurch nicht vergessen. Abhängige Menschen werden immer so beschützt und gehen teilweise nur raus, wenn es schön ist, aber so hatten sie ein Erlebnis. Das Gefühl von schlechtem Wetter draußen und dann hineinkommen ins warme Gemütliche.

Außerdem das Zelten mit den Bewohnern. Das war ein Schüler-Event, sprich die Schüler haben es komplett geplant. Wir waren in Seelbach auf dem Zeltplatz mit großen Zelten. Auch hier wieder ein besonderes Erlebnis für die Bewohner und mich. Wieder die Sinne ganz anders angesprochen. Nicht in einem Bett schlafen, nur draußen essen, Versorgung unter freiem Himmel, ohne Strom etc. War aufregend und hat das alltägliche wieder schätzen gelehrt.

Zudem Fasnacht in Corona Zeiten: Damit haben wir uns in die Dorf-Fasnacht eingebracht. Die Zunft hat sich sehr gefreut darüber und das beidseitige Erlebnis war toll. 

Ja, die darf ich mir nehmen und ich darf es mir einteilen. 

Geld ist für mich nicht das Wichtigste an einer Arbeit.

Die Stimmung ist generell super und es wird auf Augenhöhe miteinander kommuniziert. Mediation und Supervision vom Team, wenn man nicht weiterweiß, dann wird im Verein darüber gesprochen und es gibt offene Ohren dafür. Ich habe mich immer ernst genommen gefühlt und dass nach Lösungen gesucht wird.

Alle meine Wünsche wurden berücksichtigt. Auch in der Zeit, in der ich allein war, mit Leon wurde super auf mich Rücksicht genommen.

Ich mache gerne im privaten längere Reisen von bis zu 3 Monate und das ist hier möglich. Es ist aber beidseitig, ich kann nicht nur nehmen, sondern ich gebe auch meine Flexibilität, indem ich auch oft einspringe und ich spreche meine Wünsche mit den anderen ab. Gerade im Team ist das unheimlich wichtig. Das macht mich zufriedener, glücklicher und ich komme gerne wieder zurück.

Bei den Vorgesetzten habe ich immer das Gefühl bekommen, dass ich jederzeit zu ihnen kommen kann mit meinen Sorgen und Nöten. Und dass mir außerdem zugehört wird. 

Ja, das habe ich.

Ja, ganz klar und das habe ich auch schon.